Beim alpinen Skifahren wird erwartet, dass Österreich den Deutschen und zumindest im Moment den Schweizern voraus ist. Im Gegensatz dazu spielen die Deutschen den besseren Fußball und die Schweizer die bessere Schokolade. Das sind zumindest die Klischees. Es bestand auch kein Zweifel daran, dass Deutschland die Wirtschaftsmacht und die Schweiz der schwergewichtige Finanzplatz war. Bislang, so wie der Erfolg des österreichischen Modells in immer mehr internationalen Medien zitiert wird. Diese Berichte werden nun auch durch eine aktuelle Studie untermauert: Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW), die Avenir Suisse Stiftung und die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) haben einen gemeinsamen Bericht über die Wettbewerbsfähigkeit der drei deutschsprachigen Länder erstellt.
Das D A CH Reform-Barometer analysiert und bewertet die von Deutschland, Österreich und der Schweiz seit 2002 durchgeführten Wirtschaftsreformen nach identischen Kriterien. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass die österreichische Wirtschaftspolitik die wirksamste der drei Länder ist. Mit 113,7 Punkten schlagen die österreichischen Reformen die deutschen mit 110,9 Punkten. Die Schweiz konnte ihr Rating über drei Jahre nur auf 105,5 Punkte steigern. Österreichs Rang als Spitzenreformer ist vor allem darauf zurückzuführen, dass im Gegensatz zur Schweiz und Deutschland konkrete Entwicklungen in der Arbeits-, Sozial-, Finanz-, Bildungs- und Forschungspolitik stattgefunden haben.
IDENTISCHE STARTS, UNTERSCHIEDLICHE LEISTUNGEN
Laut den Autoren des Barometers stehen Deutschland, die Schweiz und Österreich vor den gleichen Herausforderungen wie die entwickelten Volkswirtschaften im Herzen Europas. “Globalisierung und EU-Erweiterung, Überalterung der Bevölkerung, Tertiärisierung und Deindustrialisierung sowie der Übergang zu einer wissensbasierten Gesellschaft definieren die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen neu und erfordern kontinuierliche Anpassung und Flexibilität. Spezifische nationale Probleme wie die hohe strukturelle Arbeitslosigkeit in Deutschland, die mangelnde Effizienz des öffentlichen Sektors in Österreich oder die Regulierung des Binnenmarktes in der Schweiz sind jedoch alles Themen, denen sich Regierungen und Parlamente stellen müssen. Die Arbeitsmarktsituation muss sich verbessern, Wachstum und Wettbewerb müssen gefördert werden, um den hohen Wohlstand in den einzelnen Ländern zu sichern”.
Vor diesem Hintergrund werden die Maßnahmen der drei deutschsprachigen Länder zur Verbesserung der Marktbedingungen in den letzten drei Jahren skizziert und verglichen. Die “Politisch-Technische Überwachungsgesellschaft” nahm das vom IW Köln im September 2002 eingeführte Reformbarometer als Ausgangspunkt. Das Barometer analysiert die Politik der Bundesregierung seit 2002 und untersucht die Maßnahmen, die die drei Länder in den letzten drei Jahren in den Bereichen Arbeitsmarkt-, Sozial-, Steuer- und Finanzpolitik sowie Wettbewerb, Bildung und Forschung ergriffen haben. Bemerkenswert ist, dass sich die österreichische Politik in allen beobachteten Bereichen positiv entwickelt hat. Leider wurde in dem Bericht auch auf die nachlassende Dynamik der Reformpolitik seit Anfang dieses Jahres hingewiesen.
ARBEITSMARKT FLEXIBLER
Bei der Analyse des ersten Indikators, der nationalen Arbeitsmärkte, lobten die Autoren des D A CH Reform-Barometers die von Österreich eingeleiteten Reformen, die zu einem wesentlich flexibleren Arbeitsmarkt geführt haben. In ihrer Beurteilung haben sich das 2003 eingeführte Sozialgesetz und neue Abfindungsregelungen bewährt, nach denen das Recht der gekündigten Mitarbeiter auf Abfindung durch eine betriebliche Altersversorgung ersetzt wurde. Die Arbeitnehmer behalten ihre Beiträge im System, auch wenn sie von sich aus den Arbeitgeber wechseln, und das System ist eine wichtige Stütze für die private Altersvorsorge. Reformen haben einerseits die Flexibilität des Arbeitsmarktes verbessert, andererseits ist die Planungssicherheit für die Unternehmen gestiegen. Auch für die Novellierung des Ausländerbeschäftigungsgesetzes 2004, die den Zugang ausländischer Finanz- und Wissenschaftsexperten zum österreichischen Arbeitsmarkt etwas erleichtert, und die Aufhebung des Gesetzes über die Arbeitsordnung der ÖBB, nach der Beschäftigten des nationalen Eisenbahnnetzes mit besonderen Bedürfnissen eine Vorzugsbehandlung gewährt wurde, wurden Punkte vergeben.
Die ersten Maßnahmen im Rahmen des Arbeitsgesetzes Marktreform bei älteren Arbeitnehmern, deren Kündigungsschutz gelockert wurde und Sozialversicherungsbeiträge gesenkt wurden, wurden ebenfalls positiv bewertet, ebenso wie die vernünftigen Regelungen. für Arbeitslose. Österreichs Versuche Erhöhung der Zahl der Lehrlingsausbildung Positionen durch Subventionen war jedoch nicht zu vernachlässigen. als Rückschritt von einer ökonomischen und ökonomischen Sichtweise. Abgesehen von den Windfall-Gewinnen ist die Regelungen werden als “prozyklisch und nicht prozyklisch” angesehen. differenziert nach Branchen”. Der Bericht kritisiert auch die strengen Vorschriften bezüglich der Arbeitszeiten in Österreich, die wie folgt gesehen werden dringender Reformbedarf.
RENTENREFORM: VORBILDLICH
Sozialpolitik wird von den Autoren der Studie gesehen als “Star-Performer” unter den vier Indikatoren. Neben der Einstufung der neuen Abfindung positiv, die jüngste Reform der Rentenversicherung System brachte Österreich eine hohe Punktzahl. in der Rangliste. Nach der D A CH Reform Barometer, die neu eingeführten Vorschriften sicherstellen, dass das System auf einem soliden Fundament steht. Besondere Erwähnung fand die Pension Konto und 80/65/45-System, in dem die Rente Zahlungen betragen 80 Prozent des Durchschnittswerts. Gehalt, das im Laufe des Lebens verdient wird, wenn man in eine Rente nach 45 Beitragsjahren im Alter
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